Den Schulzen Fritz Stuhlmann plagen große Sorgen. Er klagt dem Lehrer Lämpel, dass seine beiden Neffen Max und Moritz die ganze Gegend mit ihren boshaften Streichen unsicher machen und ihre Mitschüler quälen. Der Lehrer bestätigt dies. In der Schule sähe man sie nur sehr unregelmäßig. Ihre Hausaufgaben machen sie sowieso nicht. Aber da ist ja noch der Franz, der Sohn des ehemaligen Knechts vom Schulzen. Nach dessen Tod nahm Stuhlmacher den verwaisten Sohn bei sich auf. Ein fleißiger, guter Junge, der beste Chancen hat, ein Stipendium für die Universität zu erhalten. Schon wieder dieser Franz! Heimlich haben Max und Moritz das Gespräch zwischen ihrem Onkel und dem Lehrer belauscht…
1887 erschien bei J. F. Schreiber Ernst Siewerts Max und Moritz - Ein lustiges Bubenstück in fünf Streichen in der Reihe der Texthefte für das Kindertheater des Esslinger Verlags. Über den Autor weiß man so gut wie nichts. Wahrscheinlich war er ein Berliner Buchhändler. Zwischen 1878 und 1896 schrieb er insgesamt 34 Papiertheaterstücke für den Verlag. Das Büchlein basiert lose auf dem gleichnamigen Buch von Wilhelm Busch. Einige Personen wie Franz oder der Schuster Pech kommen nur in der Siewertschen Fassung vor.
2011 hat Benno Mitschka die originalen Texthefte von Schreibers Kindertheater als Print-On-Demand-Ausgabe neu herausgegeben. Die Texte wurden hierbei an die derzeit gültige neue Rechtschreibung angepasst. Inhaltlich blieb der Originaltext unangetastet.
Der Text ist groß gedruckt und auf gute Verwendung in der Praxis hin optimiert. Die einzelnen Hefte sind etwas kleiner als DIN A5 und geheftet. Max und Moritz von Ernst Siewert umfaßt 32 Seiten und bietet neben dem vollständigem Text auch eine Auflistung der damals erhältlichen Bögen der Firma Schreiber.
Zur Aufführung des Schauspiels werden neben dem Figurenbogen die folgenden Kulissen-Bögen der Firma Schreiber benötigt:
Nr. 131, 132, 133: Altdeutsche Stadt.
Nr. 1, 2: Dorf.
Nr. 11, 12: Bauernstube.
Nr. 9, 9a, 10: Wald.
Nr. 31, 32: Altdeutsches Zimmer.
Nr. 48, 49, 50: Wirtsstube.
Versetzstücke: Nr. 40, 51, 52, 69, 70.
ANMERKUNG DES HERAUSGEBERS: Die altdeutsche Stadt (Kulissen Nr. 131, 132 und 133) wird nur für die eine Seite Prolog von Till Eulenspiege(S.6)l laut originalem Textbuch benötigt. Meiner Ansicht nach wäre es eine sinnvolle Alternative, diese Szene vor geschlossenem Vorhang zu spielen. Mit dem Öffnen des Vorhangs beginnt dann das eigentliche Spiel.