Der junge Prinz Nanki-Puh ist des untätigen Lebens am Hofe überdrüssig. Ihn drängt es nach Abenteuer, aber sein Vater, der Mikado, will ihn nicht ziehen lassen. Da erscheint ein zwielichtiger Hausierer am Hof mit einem sonderbaren Fächer. Auf dem Fächer ist die wunderbarste Frau abgebildet, die der Prinz je gesehen hat. Doch der grausame Vater der Abgebildeten hält die Arme wie in einem Gefängnis. Befreit werden kann sie nur von einem Freier, der drei Prüfungen besteht. Wer nur eine der Prüfungen nicht besteht, wird mit dem Tode bestraft. Nanki-Puh macht sich auf den Weg, um die unbekannte Schönheit zu befreien. Und der Plan des Hausierers, den jungen Prinzen vom Hof wegzulocken, ist aufgegangen…
Der Autor Ernst Siewert schrieb sein Japanisches Zaubermärchen in fünf Akten für den Verlag J. F. Schreiber in Esslingen. Dort erschien das Büchlein 1891 an einunddreißigster Stelle in der Reihe von Textheften für Schreibers Kindertheater. Über den Autor selbst weiß man insgesamt nur sehr wenig. Wahrscheinlich war er ein Buchhändler in Berlin. Zwischen 1878 und 1896 schrieb er insgesamt 34 Papiertheaterstücke für den Verlag. Mit der gleichnamigen Gilbert-und-Sullivan-Oper hat Siewerts Stück nicht viel gemein. Die Namen der Personen sind bis auf wenige Ausnahmen dieselben, aber die Handlung ist doch eine ziemlich andere.
2011 wurden die originalen Texthefte von Schreibers Kindertheater von Benno Mitschka als Print-On-Demand-Ausgabe neu herausgegeben. Die Texte wurden hierbei an die derzeit gültige neue Rechtschreibung angepasst. Inhaltlich blieb der Originaltext unangetastet.
Der Text ist groß gedruckt und auf gute Verwendung in der Praxis hin optimiert. Die einzelnen Hefte sind etwas kleiner als DIN A5 und geheftet. Der Mikado von Ernst Siewert umfaßt 32 Seiten und bietet neben dem vollständigem Text auch eine Auflistung der damals erhältlichen Bögen der Firma Schreiber.
Zur Aufführung des Schauspiels werden neben dem Figurenbogen die folgenden Kulissen-Bögen der Firma Schreiber benötigt:
Nr. 21, 22: Kerker.
Nr. 84-86: Japanischer Garten.
Nr. 87-89: Japanisches Zimmer.
Nr. 90-92: Japanischer Garten in Mondscheinbeleuchtung.
Nr. 93: Mondschein. Hintergrund.
Versetzstück: Nr. 41.